Wahlprognosen sind

Zahlen-
Prostitution

Prof. Dr. F. Ulmer

[F. Ulmer]

Foto Marina Bragina

"Umfragen des Schweizer Fernsehen vor Abstimmungen und Wahlen sind keine Orientierungshilfe, sondern Täuschung. Ergebnisse von Umfragen werden von Longchamp abgeändert, weil er diesen nicht traut. Seine Zahlen sind als Umfrageergebnisse getarnte Tipps!"

Zwischen Umfragen und Wahl- und Abstimmungsresultaten klaffen Welten. Wegen der Auswirkungen auf das kommerzielle Umfragegeschäft kann Longchamp nicht eingestehen, dass er seinen Umfrageergebnissen vor Urnengängen nicht über den Weg traut und er sich für Prognosen lieber auf sein Bauchgefühl verlässt. Methodenbedingte Fehler werden so kaschiert und kommerziellen Auftraggebern Sand in die Augen gestreut. Was Prognosen für Nationalratswahlen betrifft, ist Longchamps Geschäftsgrundlage die politische Stabilität. Von einer Nationalratswahl zur nächsten ändert sich wenig. Das letzte Wahlergebnis wird unter Berücksichtigung kantonaler Wahlen fortgeschrieben. Das Pferd wird am Schwanz aufgezäumt:

Anstatt den Ausgang der nächsten Wahlen
mit der aktuellen Umfrage vorauszusagen,
wird der Ausgang der aktuellen Umfrage
mit alten Wahlergebnissen vorausgesagt!